Stärkung in Gott – von Barbara Gloor

Fortsetzung:

Folgende Fragen werden aufgeworfen:

  • Hat David angefangen zu zweifeln, dass er eines Tages König über Israel sein wird?
  • Hat er seine Berufung in Frage gestellt, obwohl ihn der Prophet Samuel im Beisein seiner Familie zum König gesalbt hat?
  • War diese Berufung noch in seinem Bewusstsein oder hat die ständige Flucht vor Saul das Bewusstsein seiner Berufung an den Rand gedrängt?
  • Hat David all die Siege Gott es in seinem Leben vergessen? Der Sieg über Goliath, Gott es Schutz als Saul ihn mit dem Speer an die Wand nageln wollte, etc.

David war von der andauernden Verfolgung ausgebrannt und müde. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er deprimiert und traurig über seine Lebensumstände war. Solche Zeiten sind gefährliche Zeiten in denen man Gefahr läuft, falsche Schlussfolgerungen und dadurch auch falsche Entscheidungen zu treffen.

Es fällt uns immer schwerer:

  • dem Druck und den Anfechtungen zu widerstehen;
  • gegen unsere innere Müdigkeit aufzustehen;
  • dieser lauten Stimme der Umstände kein Gehör zu schenken;
  • die Zusagen Gottes in unserem Herzen lebendig zuhalten, insbesondere, wenn sie noch nicht sichtbar sind;
  • im Glauben wach zu sein und die Anfechtungen des Feindes zu erkennen.

Diese Umstände will der Widersache ausnützen – und gerade in diesen Zeiten müssen wir besonders wachsam sein.

Gott lässt jedes seiner Kinder durch die Schule des Lebens gehen, in der sie ihre ganz persönlichen Glaubenserfahrungen über das Wesen Gottes machen dürfen, so dass ihr Vertrauen in Gott unerschütterlich wird. Dies ist ein Prozess, der nie aufhören wird. Und so ließ Gott auch David diese Lebensschule durchlaufen.

Einer der großen Stärken von David war, dass er vor seiner Entscheidungsfindung immer nach dem Willen Gottes gefragt hat. Doch in der oben genannten Situation hat er es nicht getan. Was David zum Zweifeln gebracht hat, wissen wir nicht.

David verließ das Land Israel, um dieser Bedrängnis zu entfliehen. Doch – wie sich später herausstellte – war das vergeblich und die Bedrängnis wurde noch größer.

Spurgeon hat einmal gesagt: „mangelndes Vertrauen in Gott führt zur mangelnder Stärke.“ Wer nicht vollkommen seinen Trost in Gott sucht, wird früher oder später seinen Trost und seine Ermutigung irgendwo anders suchen und so hat es auch David getan.

Im ersten Moment schien es, dass diese Entscheidung die richtige war, denn wir lesen in Vers 4: Und als Saul berichtet wurde, dass David nach Gat geflohen sei, suchte er ihn nicht mehr länger.

Sicherlich haben auch wir in ähnlicher Weise diese Erfahrung schon gemacht und sind in der ähnlichen Weise in Not geraten. Wir haben unseren eigenen Weg gewählt und haben vielleicht sogar den Wunsch unseres Herzens erhalten. Doch tief in unserem Herzen wussten wir, dass die ursprüngliche Herausforderung, der wir gegenüberstehen, nicht gelöst ist und die Konsequenz aus unserer Entscheidung sich als ein größeres Übel erwiesen hat.

Davids folgenschwerste Entscheidung die er je machte, war zu denken, dass er dem Druck entfliehen kann, wenn er den Platz, den Gott ihm zugedacht hat verlassen kann. Die Konsequenz war, dass er den Weg der Wahrheit verlassen hat und unter die Machenschaften der Politik geraten ist.

David hielt sich 16 Monate im Land Gat auf. Er wurde zum Leibwächter von Achisch, dem König von Gath und er lebte in der königlichen Stadt. Während dieser Zeitspanne überfiel und plünderte David mit seinen Kämpfern ganze Dörfer außerhalb Gat’s und tötete alle Bewohner. David hatte kein Erbarmen mit den unschuldigen Menschen. Wir lesen in

Und sooft David das Land verwüstete, ließ er weder Mann noch Frau am Leben. 1Samuel 27,9   
…damit sie nicht gegen uns aussagen und berichten: So hat David gehandelt! 1 Samuel 27,11

Dann kam es zum Krieg zwischen den Philistern und Israel. David war bereit mit Gat und den Philistern gegen Israel zu kämpfen. (Kapitel 28 und 29).

Das muss man sich vor Augen halten: David, der zum König über Israel gesalbte Mann. David, der mächtige Kämpfer in den Schlachtreihen Israels über den in den Reigentänzen des Volkes gesungen wurde „Saul hat seine Tausende erschlagen – David seine Zehntausend“ und nun kämpft David an der Seite der Feinde Gottes.

Ich möchte dich ermutigen die Kapitel 27 -31 in 1 Samuel zu lesen. Darin sind so viele Aspekte enthalten, die wir für unser Leben mit Gott lernen dürfen. Wie Paulus in 2Tim. 3,16 sagte: Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen sei, zu jedem guten Werk völlig zugerüstet.

Die Obersten des Königs Achisch misstrauten David, denn auch den Philistern war Davids Ruhm als Kriegsheld bekannt.
Da sagten die Obersten der Philister: Was sollen diese Hebräer? Achisch antwortete den Obersten der Philister: Das ist doch David, der Knecht Sauls, des Königs von Israel, der schon seit Jahr und Tag bei mir gewesen ist. Ich habe nicht das Geringste an ihm gefunden von dem Tag an, da er abgefallen ist, bis heute. Aber die Obersten der Philister wurden zornig über ihn, und die Obersten der Philister sagten zu ihm: Schick den Mann zurück, damit er an seinen Ort zurückkehrt, den du ihm angewiesen hast, und damit er nicht mit uns in den Kampf hinabzieht und uns nicht zum Widersacher im Kampf wird.  1 Samuel 29,3

David hätte ja in dieser Schlacht plötzlich gegen die Philister kämpfen können und somit war David eine Gefahr für sie. Daraufhin hat der König Achisch David nach Ziklag zurück geschickt und Achisch’s „Nein“ an David stellte sich als Segen heraus.

Denn was wäre gewesen, wenn David mit in den Kampf gezogen wäre und sie erst Wochen später entdeckt hätten, dass ihre Familien gefangen weggeführt wurden? Was wäre aus ihren Frauen und Kindern geworden?

Wenn wir die Geschichte im 1Samuel weiterlesen, erfahren wir, dass in diesem Krieg zwischen Israel und den Philistern, König Saul und seine drei Söhne gefallen sind. Auch hier dürfen wir die Frage stellen: Wie hätte David und insbesondere seine Männer reagiert, wenn sie plötzlich Saul und seinen Söhnen gegenüber gestanden wären? Hätte David oder einer seiner Gefolgsleute Saul getötet?

Doch zurück zu der Situation in Ziklag. Die Stadt war geschlagen und mit Feuer verbrannt. Es wurde niemand getötet, doch alle Familien wurden vertrieben, die ganze Stadt war verlassen und zerstört. Wir müssen uns ins Bewusstsein bringen, dass beim Eintreffen in Ziklag David und seine Männer nicht wussten was mit ihren Familien geschah.

1 Samuel 30,4  Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme und weinten, bis sie nicht mehr weinen konnten. Vers 6 und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen. Denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, jeder war erbittert wegen seiner Söhne und wegen seiner Töchter. Aber David stärkte sich in dem Herrn seinem Gott.

Was für eine schmerzliche Niederlage, eine Erschütterung die bis in die Tiefe unseres Seins durchdringt, ein Schmerz der nicht zu bändigen ist, bis wir keine Kraft mehr haben zum weinen…

Plötzlich war David in einer Situation, in der seine treusten Kämpfer zu seinen größten Feinden wurden. David konnte auch nicht fliehen, wohin sollte er gehen?

Ziklag bedeutet von dem hebräischen Wortstamm „Ursprung“.

Nicht nur David, auch seine treuen Kämpfer wurden durch diese Situation auf ihren Ursprung zurück geworfen.

Interessant hierbei ist, dass es heißt: Aber David stärkte sich in dem Herrn seinem Gott. Was ist mit den 600 anderen Männern? Sie waren in derselben Situation wie David, doch wir lesen nicht, dass sie sich auch in Gott gestärkt haben. Kann es sein, dass sie ihre persönliche Verantwortung in der Beziehung mit Gott vernachlässigt haben? Haben sie sich zu sehr auf Davids Beziehung zu Gott verlassen, nach dem Motto „David ist unser Leiter – er muss es für uns richten“?

Ich stelle mir die Situation vor, insofern dies überhaupt möglich ist. Das Liebste, das was dir kostbar ist, deine Kinder, das was deinem Leben noch Sinn und Bedeutung gibt – all dies ist plötzlich nicht mehr da. Vorwürfe kommen auf, Anklagen und Anschuldigungen seitens deiner Freunde. Z.B. warum haben wir unsere Familien schutzlos dem Feind ausgeliefert? Warum bin ich überhaupt weggezogen? Und viele weitere Anklagen und „Warums“.

Auf unseren Ursprung zurück geworfen werden – das kann für uns bedeuten:

  • eine Situation in der wir uns nicht mehr unserer Glaubenstaten, unseren natürlichen wie auch geistlichen Errungenschaften rühmen können;
  • dass wir unser Herz, unser Leben und unsere Motive anschauen müssen;
  • dass wir uns vor Gott nicht mehr verstecken können;
  • dass wir uns der Frage stellen müssen: Was bleibt an Ende unseres Lebens?
  • dass wir uns die Frage stellen müssen: Bin ich noch auf dem Weg meiner Bestimmung, dem Ziel, das Gott für mich hat?
  • Dass Gott uns vor Augen führt – wer der Allmächtige ist und wem alle Ehre gebührt.

Ziklag ist der Ort an dem David wieder auf seinen Ursprung, auf Gott selbst, zurück geworfen wurde, von dem er alles empfangen hatte.

Ziklag ist der Ort

  • an dem wir selbst und alles um uns herum ist verloren ist, wenn wir uns nicht auf Gott werfen und Er in seiner Allmacht und Seiner Gnade nicht eingreift;
  • der Rückbesinnung auf die Quelle unseres Lebens, den Ursprung unseres Seins, unserer Hoffnung und unserer Bestimmung;
  • an dem wir erkennen und anerkennen müssen, dass wir alles von Gott empfangen haben, dass wir durch JESUS und aus seiner Fülle empfangen haben Gnade um Gnade Joh. 1,16

Die Zerstörung von Ziklag war auch die Offenbarung von Davids Kompromissen. Gott liebte David so sehr, dass er zugelassen hat, dass der Ort der Kompromisse niedergebrannt wurde. Auch wir leben oft in Kompromissen weil wir Zweifel haben, dass Gott uns befreien wirde. So suchen wir nach Wegen, um uns aus schwierigen Situationen oder Lebensumstände selbst zu befreien. Auch wir leben versteckt in unserem selbst gebauten Ziklag. Doch letztendlich wird Gott auch unser Ziklag mit all seinen Requisiten, denen wir fälschlicherweise vertrauen, niederbrennen.

ZIKLAG – die Chance unseres Lebens, dass Gott alles wieder in die richtige Bahn führen kann, führen will, und führen wird.

AUF GOTT WERFEN
Aber David stärkte sich in dem Herrn, seinem Gott.  1 Samuel 29,6

Wie stärkte sich David?
Die Antwort finden wir in Psalm 18 und Psalm 56. Der Untertitel von Psalm 18 erklärt uns, dass David diesen schrieb, als der Herr in errettet hatte aus der Hand aller seiner Feinde und aus der Hand Sauls.

Dieser Psalm offenbart, was David in seiner Verzweiflung dachte. Er war ein Abbild von Gottes Gefühlen. Diese Offenbarung und Erkenntnis über Gottes Gefühle für David, war der Schlüssel zu seiner Rettung. Wenn wir nicht Gottes Herz erkennen, dann laufen wir in ähnlichen Situationen von Gott weg, anstelle zu ihm zu rennen.

Ein Prediger hat einmal gesagt: „Ein Leben der Scham führt uns zu einem Leben in die Sünde. Wenn wir uns schmutzig vor Gott fühlen, dann leben wir auch schmutzig.“

„Ich liebe dich, HERR, meine Stärke“Psalm 18, Vers 1

Das war der Beginn von Davids Stärkung in Gott. Einige seiner Kämpfer mögen vielleicht gesagt haben: „Ich glaube nicht dass er wirklich Gott von ganzem Herzen liebt. Ich habe doch die vergangenen 16 Monate erlebt, wie er in Kompromissen und Sünde gelebt hat.“

David war sich sicherlich seinem sündhaften Leben der vergangenen 16 Monate bewusst und auch seiner Kompromisse, die er aufgrund der Verfolgung Sauls eingegangen ist. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sich hierfür geschämt hat. Als er in Ziklag einzog und die Zerstörung vorfand, lief ihm dies sicherlich vor seinem inneren Auge ab.

Bemerkenswert in Psalm 18 ist, dass David zuerst seine Liebe zu Gott erwähnt hat, und nicht das Bekennen seiner Sünden. Die Scham Davids war gebrochen als er laut erklärte: „Ich liebe dich, Herr, meine Stärke.“ Wow – in all dieser Zerbrochenheit von David, eines war er sich sicher:

ICH LIEBE DICH HERR

David war sich seiner Liebe zu Gott sicher und dies brachte er zum Ausdruck. David stand inmitten der Ruinen von Ziklag und er war in der Lage zu sagen: „Ja, ich liebe dich Herrn und du Herr liebst mich.“

David hatte ein Bewusstsein darüber, daß Gott die Liebe Davids zu ihm sah, und daß Er sah daß diese Liebe zu ihm echt war, denn „schwache Liebe ist nicht falsche oder unechte Liebe.“ Und David wusste auch, Gott hat nicht vergessen gnädig zu sein, noch hat er in seinem Zorn sein Herz des Mitgefühls ihm gegenüber verschlossen.

Auch wir haben sicherlich schon in unseren Ziklag-Situationen in unserem Leben erlebt, dass wir nur noch eines sagen konnten:

ICH LIEBE DICH HERR

Das Einzige was mir bleibt ist meine Liebe zu Gott. Wenn uns alles geraubt werden kann, ungeachtet ob wir gesündigt haben oder nicht, eines müssen wir uns immer sicher sein, eines dürfen wir uns nicht rauben lassen und das ist

unsere Liebe zu Gott und Gottes Liebe zu uns.

David wusste, dass sich Gott über ihn freut und Er ihn mit großer Sanftmut behandeln wird.

Psalm 18, 20   er befreite mich, weil er Gefallen an mir hatte.

Psalm 18, 36  deine Rechte stützte mich, und deine Herabneigung machte mich groß

David hatte eine Offenbarung von der Sanftheit, Milde und Freundlichkeit Jesu. Weil David in seinem Herzen wusste, dass Gott ihn mit einer solch großen Freundlichkeit umgab, war es ihm möglich in der Furcht des Herrn und in der Liebe zu Gott zu wachsen und in Gott stark zu werden. Er hatte das Bewusstsein, daß Gottes „Wohlgefallen und Freude“ an ihm das Herz Gottes motivieren wird, ja dass Davids Liebe zu Gott Sein Herz in Bewegung bringt und nicht Davids Taten. Gott fühlt mit uns, leidet mit uns, freut sich mit uns.

Gott will uns in unserem Herz groß vor Ihm machen, und nicht unbedingt groß vor den Menschen.

Dies gab David den Mut und das Vertrauen zu erklären, dass er Gott liebte auch in den Monaten seiner Kompromisse und Sünden. Unsere aufrichtigen Bemühungen Gott zu lieben sind fehlerhaft und instabil. Unser Herz wurde erschaffen mit einer Sehnsucht nach der Gewissheit, dass Gott sich über uns freut und er uns auch genießt. Wir werden grundlegend verändert, wenn wir erkennen wie Jesus über uns denkt und sich über uns freut.

Gott ist sanft zu uns auch in den Ziklag-Jahren, um unser Vertrauen in ihn so wieder herzustellen, dass wir in der Liebe reifen und für die kommende Zeit fähig sind, aus dieser Liebe heraus zu leben und sie auch weiterzugeben.

David sagte, in Psalm 130, 3-4, Wenn du, Jah, die Sünden anrechnest, Herr, wer wird bestehen? Doch bei dir ist die Vergebung, damit man dich fürchte.

Es benötigt Vertrauen in Gott, um von ganzem Herzen ein Liebhaber Gottes zu sein.

Der Herr wünscht sich von uns ein zweifaches Vertrauen. Erstens, dass wir zuversichtlich sind, dass er uns liebt in und mit unserer Schwäche. Zweitens, dass wir überzeugt und zuversichtlich sind, dass er unsere Liebe zu ihm, auch wenn sie schwach und zerbrechlich ist, sieht und als echte Liebe anrechnet.

Psalm 56 hat David geschrieben als die Philister ihn in Gath ergriffen haben. Hier lesen wir in Vers 9: Meine Heimatlosigkeit hast du abgemessen. Gieße meine Tränen in deinen Schlauch. Stehen sie nicht in deinem Verzeichnis. Dann werden meine Feinde ablassen – an dem Tag, da ich rufe, dieses habe ich erkannt, dass Gott für mich ist.

David verdiente bestraft zu werden doch er wusste, dass Gott ihm vergeben wird und ihn auch wieder herstellen wird. David wusste, dass Gott für ihn ist, ungeachtet seiner Umstände. David wusste, dass die Umstände in denen er sich gerade befindet, nicht der Ausdruck der Liebe Gottes zu ihm ist.

Römer 8, 34 Wer ist es der verdamme? Christus Jesus ist es, der gestorben, ja noch mehr, der
auferweckt, der auch zur Rechten Gottes ist, der sich auch für uns verwendet. Verse 38 + 39 Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendein anderes Geschöpf uns wird scheiden können von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

Psalm 103, 10-14 Er hat uns nicht getan nach unseren Vergehen, nach unseren Sünden uns nicht vergolten. Denn so hoch die Himmel über der Erde sind, so übermächtig ist seine Gnade über denen, die ihn fürchten. So fern der Osten ist vom Westen, hat er von uns entfernt unsere Vergehen. Wie sich ein Vater über Kinder erbarmt, so erbarmt sich der Herr über die, die ihn fürchten. Denn er kennt unser Gebilde, gedenkt, dass wir Staub sind.

Einer der größten Einflüsse auf unser Herz ist Dankbarkeit gegenüber Gott. Eine der großen Tragödien ist es, ein Gefangener der Undankbarkeit zu sein. Undankbarkeit haltet unsere Herzen in Dunkelheit und Ohnmacht gefangen.

Wir haben den Ursprung von Ziklag angeschaut, wir wollen noch einen Blick auf die Wiederherstellung Davids werfen.

David hat es nicht dabei belassen sich in Gott zu stärken. In Vers 7 lesen wir, dass David den Herrn befragte, was er nun machen soll. „Soll ich dieser Schar nachjagen? Werde ich sie einholen? Und die Gefangenen ganz gewiss befreien?“

Nachdem David sein Leben mit Gott in Ordnung gebracht hatte, sehnte er sich danach zu wissen, was Gottes Wille für das nächste Handeln ist. David war sich Gottes Hilfe sicher, doch er wollte auch wissen: „Herr, wie willst du es machen?

David hat gelernt, sich nicht auf den Weg zu machen, ohne Gottes Befehl zum Aufbruch und ohne Gottes Anweisung wie er vorgehen soll.

Wenn wir das Kapitel 30 fertig lesen, erfahren wir wie David und seine Krieger alles zurück eroberte, was die Amalekiter mitgenommen haben, alles, d.h. Frauen und Kinder, Hab und Gut. Vers 18-19

Kapitel 31 schildert uns den Kampf zwischen Israel und den Philistern. In diesem Krieg wurden Saul und seine drei Söhne getötet.

Wie hätte David reagiert, wenn er zusammen mit den Philistern gegen Israel in den Krieg gezogen wäre, und er vor Saul oder seinen Söhnen, insbesondere Jonathan gestanden wäre?

David wurde über den Tod Sauls und seine Söhne berichtet und er stimmte ein Klagelied über Saul und Jonathan an.

In 2 Samuel 2 lesen wir, dass David wiederum Gott befragte was er nun machen soll, ob er nach Juda hinaufziehen soll oder nicht. Und der Herr antwortete ihm, dass er hinaufziehen soll.

Vers 4: Und die Männer von Juda kamen zu David und salbten ihn in Hebron zum König über Juda.

Gott ist derjenige, der uns in unser Amt einsetzt. Gott wird nicht zulassen, dass wir auch nur die kleinste Ehre für uns nehmen. Er wird auch nicht zulassen, dass wir uns, auf welche Weise auch immer, selber in die Position und Amt bringen, und dadurch mit Ruhm kleiden können. Und das ist gut so. Denn auf diese Weise hat Gott David vor Anklagen und Vorwürfen geschützt, er habe sich selber zum König erhoben.

In der Höhle Adullam, als David die Gelegenheit hatte Saul zu töten, hat er seinen Großmut gegenüber Saul erwiesen. Seine Krieger haben ihn dazu ermutigt, Saul zu töten und dies als Gottes Gelegenheit angesehen. Doch David wagte es nicht, seine Hand an den Gesalbten des Herrn zu legen, denn es ist Gottes Sache Menschen ein- und abzusetzen.

Ich bin Jahwe, das ist mein Name. Und meine Ehre gebe ich keinem anderen, noch meinen Ruhm den Götterbildern. Jes. 42, 8

… und meine Ehre gebe ich keinem anderen. Jes. 48, 11

In Davids Ziklag lernen wir

  • dass Gott uns aus unseren Ruinen heraus führen will und wird;
  • dass Gott derjenige ist, der uns in die Berufung die Er uns gegeben hat, hinein führen wird und zu seiner Zeit;
  • dass Gott alle Ehre gebührt, wir können uns über gar nichts rühmen;
  • dass Gott unsere Trümmerstätten wieder aufbaut, zur Verherrlichung seines Namens.

In der wohl schwersten Stunde seines Lebens hat sich David mit seiner Haltung vor Gott als wahrer König erwiesen. Und Gott hat ihn daraufhin als König vor den Menschen eingesetzt und bestätigt.